Die erste Etappe beginnt am Ende des Dorfes Zernez Richtung Ofenpass. Am Start des Wanderweges befindet sich ein Kühlschrank mit frischen Nahrungsmitteln, die dem Hüttenteam zur Zubereitung der Gerichte dienen. Wer genug Kraft und Platz hat, kann ein paar Lebensmittel auswählen und zur Hütte tragen. Wir nehmen eine gute Ladung an Karotten mit und machen uns auf dem Weg nach oben.

Den ersten Teil der Wanderung geht es im Wald stetig hinauf. Nahe am höchsten Punkt der Wanderung öffnet sich dann die Sicht. Wir blicken auf das schöne Val Cluozza hinunter und können in der Ferne auch schon die Hütte erspähen. An der höchsten Stelle der Etappe angekommen, nehmen wir auf dem an diesem heissen Sommertag glücklicherweise schattigen Rastplatz unser Picknick ein. Hinunter geht es zuerst relativ steil entlang der Talflanke. Schwindelfreiheit und eine gute Trittsicherheit sind hier erforderlich. Danach treten wir wieder in den Föhrenwald ein. Schliesslich kommen wir unten im Tal an, überqueren den Fluss auf einer Holzbrücke, bevor der Weg noch einmal kurz zur Hütte hin ansteigt.

Dort werden wir vom freundlichen Hüttenteam herzlich begrüsst. Bevor wir unser Zimmer in Empfang nehmen, gönnen wir uns auf der schönen Terrasse inmitten des idyllischen Waldes ein erfrischendes, kühles Getränk und ein feines Stück Aprikosenkuchen.

Nach einem feinen Frühstück verlassen wir am nächsten Morgen die Hütte schon früh und hoffen, auf der Wanderung einige Tiere zu sehen. Der Anstieg zum Murtersattel führt zuerst durch den Wald. Oberhalb der Waldgrenze eröffnet sich uns eine schöne Sicht aufs Tal, welches am frühen Morgen noch von dichtem Nebel bedeckt ist. Bald überqueren wir eine ausgesetzte Wegpassage, die gut mit Ketten gesichert ist. Gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber dennoch erforderlich. Wir überwinden diese Stelle und betreten den letzten Teil des Anstiegs, wo wir in zahlreichen Kehren in Richtung Murtersattel hinaufsteigen.

Wir haben Glück und sehen in der Ferne einen Steinbock und ein paar Gämsen. Aus nächster Nähe zeigen sich uns kurz darauf auch einige Murmeltiere. Oben auf dem Murtersattel angekommen ergibt sich eine der schönsten Aussichten über den Schweizer Nationalpark. Wir nehmen uns Zeit um dieses Panorama richtig zu geniessen und ruhen uns auf dem Rastplatz aus.

Beim Abstieg profitieren wir weiterhin von der Aussicht und erblicken mitten auf dem Weg sogar ein Büschel Edelweiss. Die 900 Höhenmeter nach unten können durchaus in die Knie gehen und wir sind froh, als wir am tiefsten Punkt der Etappe ankommen. Mit der Überquerung der Brücke durch die beeindruckende Spölschlucht wartet ganz am Schluss ein weiteres Highlight, bevor wir beim Parkplatz P3, dem Ende der Wanderung, ankommen.