Torres del Paine: W-Trek

Eckdaten

72.3 km

23:50 h

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2622/2498 m

3 / 5

5 / 5

In Puerto Natales treffen wir unsere letzten Vorbereitungen für den W-Trek, packen unsere Rucksäcke und fahren mit dem Bus zum Pehoe-See. Dort bringt uns bei wunderschönem Wetter das fast leere Shuttle-Boot zum Refugio Paine Grande, wo wir am Folgetag den Trek in Angriff nehmen. Die Anreise selbst ist bereits das erste Highlight dieses Abenteuers.

Die bekannteste Wanderung Patagoniens führt uns während vier Tagen und mehr als 72km auf einer W-förmigen Route ins Innere des Torres del Paine Nationalparks. Das Wetter meint es gut mit uns, was auf diesem Trek alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Wir verbringen erlebnisreiche Tage in purer und unberührter Natur, umgeben von Gletschern, Bergen und Seen, treten in schöne Täler und Wälder ein und lernen unterwegs immer wieder sympathische Leute kennen.

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Etappe 1

23.2 km

7:10 h

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610/610 m

3 / 5

5 / 5

Die erste unserer vier Etappen führt uns vom Refugio Paine Grande zum Grey-Gletscher und auf gleichem Weg wieder zurück. Nach dem Frühstück in der Berghütte sind wir bereit, die über 23km lange Wanderung des heutigen Tages im Angriff zu nehmen.

Kurz nach dem Start und dem ersten Aufstieg kommen wir an der Laguna Los Patos vorbei. Bald danach tritt der grossflächige Lago Grey zum Vorschein. Der Weg ist technisch nicht allzu schwierig, liegt mehrheitlich auf offenem Gelände etwas erhöht entlang des Lago Greys und führt ab und zu durch kleinere Waldstücke. Bei zwei bis drei Auf- bzw. Abstiegen über steiniges Gelände ist insbesondere bei nassen Verhältnissen Vorsicht geboten.

Nach rund 11 Kilometern erreichen wir das schön im Wald gelegene Refugio Grey. Von da aus ist es nur noch etwas mehr als ein Kilometer bis zum Aussichtspunkt auf den eindrücklichen Grey-Gletscher, dem Höhepunkt der Wanderung. Ein wunderschöner Ort, an dem wir in aller Ruhe unser Picknick einnehmen und den unwirklichen und mächtigen Grey-Gletscher bewundern, dessen beide Arme in den Grey-See eintauchen.

 

Etappe 2

22.9 km

8:45 h

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1120/1270 m

3 / 5

4 / 5

Die zweite Etappe des W-Treks führt uns vom Refugio Paine Grande ins Frances-Tal und schliesslich zum Refugio Los Cuernos. Wir folgen der Ausschilderung, die uns östlich am Lago Skottsberg vorbei leitet. Dieser Weg führt uns auf den äusserst schönen Skottsberg-Trail mit bester Aussicht auf die Cuernos-Berge. Wir durchqueren auf schön angelegten Holzstegen eine malerische Ebene, die uns zum Eingang des Francés-Tals führen.

Beim Camping Italiano kann man für den fünf Kilometer langen und anstrengenden Aufstieg zum Británico Aussichtspunkt bei Bedarf den Rucksack deponieren. Wir meistern den ersten Teil der Steigung bis zum Francés Aussichtspunkt. Von hier aus hat man bereits eine schöne Sicht auf den Francés-Gletscher, die Cuernos-Berge und das Tal hinunter auf den Lago Nordenskjöld. Aufgrund des starken Windes verzichten wir darauf, weiter ins Tal einzutreten und kehren um.

Der Weg zum Refugio Los Cuernos zieht sich noch etwas hin. Insbesondere zum Schluss der Wanderung gibt es sehr schöne Wegabschnitte am See entlang. Wenn man ein bisschen Zeit hat, lädt das Seeufer zum Entspannen ein. Nach einem letzten kurzen Aufstieg erreichen wir das sehr charmante und rustikale Refugio Cuernos.

 

Etappe 3

12.2 km

4:05 h

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558/230 m

2 / 5

4 / 5

Für die dritte Etappe des W-Treks ist starker Regen angesagt. Wir haben aber Glück und am Morgen ist es nur leicht regnerisch. Aber auch die Sonne zeigt sich am Himmel, so dass während mehr als einer Stunde ein prächtiger Doppel-Regenbogen über dem Lago Nordenskjöld erkennbar ist.

Der Regen lässt in der Folge nach. Wir überstehen die kürzeste, landschaftlich recht schöne, aber eher monotone Strecke des W-Treks ohne gross nass zu werden. Das Highlight dieser Etappe ist definitiv das Eintreten ins schöne Ascencio-Tal, insbesondere der Ausblick vom Pass oben. Unten im Tal übernachten wir im Refugio Chileno, einer eher kleinen und äusserst charmanten Berghütte.

 

Etappe 4

14.2 km

5:05 h

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601/871 m

3 / 5

5 / 5

Unsere letzte Etappe hält den Höhepunkt des W-Treks bereit: den Aufstieg zum „Mirador Base Las Torres“, der Aussichtspunkt auf die drei markanten Bergspitzen und Wahrzeichen des Torres del Paine Nationalparks. Frühmorgens gehen wir vom Refugio Chilenos aus los. Es lohnt sich, nicht zu spät hochzusteigen, da im Verlauf des Tages dieser besonders beliebte Weg mit Tageswanderern schnell überlaufen ist und das Wetter sich ausserdem schnell verändern kann.

Vorwiegend durch den Wald geht es zuerst moderat nach oben und mehrmals über rustikale Brücken von der einen zu anderen Seite des Río Ascencio. Auf dem letzten Kilometer bis zum Aussichtspunkt müssen rund 300 Höhenmeter überwunden werden. Zwangsläufig wird es hier steiler und anstrengender. Die Mühen lohnen sich aber allemal. Die Aussicht auf Torre Norte, Torre Central und Torre Sur, die hinter dem Gletschersee emporstechen, ist beeindruckend. Wir haben Glück und können die schöne Kulisse fast ohne Wind geniessen. Das ist nicht selbstverständlich, können die Windspitzen hier gut und gerne bis zu 100 km/h betragen. Eine vorherige Konsultation des Wetterberichts ist daher ein Muss.

Nach diesem Highlight neigt sich unser Trek dem Ende zu. Wir steigen bis zum Refugio Torre Central ab, wo wir das Abenteuer müde aber voller schöner Erinnerungen abschliessen und unsere letzte Nacht verbringen, bevor wir am nächsten Tag zurück nach Puerto Natales fahren.