Kluane national park

Kluane Nationalpark

Nach unserem Aufenthalt im Banff Nationalpark stellt sich die Frage nach dem nächsten Reiseziel für unsere letzten gut zwei Wochen in Kanada. Als wir in Canmore die Fortsetzung der Reise planen, kommt uns die Tourismusbroschüre von Yukon wieder in die Hände. Wieder sind wir begeistert von den Fotos vom Kluane Nationalpark. Die Herausforderung dabei: von Canmore aus sind es 2400 Kilometer bis dorthin. Wir lassen uns auf das Abenteuer ein und fassen schliesslich den Entschluss: ab in den Yukon!

Auf dem Weg nach Yukon

Nur etwas mehr als 40‘000 Einwohnerinnen und Einwohner leben im Yukon auf einer Fläche so gross wie Spanien, wobei drei Viertel von ihnen in der Hauptstadt Whitehorse wohnen. Hinzu kommt eine Grizzlybärenpopulation, die auf 6’000-7’000 geschätzt wird. Auf rund drei Haushalte im Yukon kommt ein Grizzlybär.

2400 Kilometer und 26 Stunden lang ist die Fahrt von Canmore zum Kluane Nationalpark, was in etwa der Strecke Bern-Helsinki oder Bern-Athen entspricht. Wir freuen uns riesig auf spannende fünf Tage Roadtrip. Dabei müssen Unterkünfte, Verpflegungsorte und Tankstopps gut geplant sein, da uns stundenlange Fahrten durch komplett unbewohntes Gebiet erwarten. Es ist Mitte September und je weiter nördlich wir fahren, desto bunter wird die Landschaft, die bereits ihr schönstes Herbstgewand trägt. Einen besseren Zeitpunkt hätten wir uns für diese Fahrt nicht auswählen können.

Zu Beginn fahren wir auf dem Icefields Parkway und dann an Jasper und dem Chetamon-Waldbrand vorbei, wo der Rauch sich weiterhin hartnäckig in der Luft hält. Kurz vor Dawson Creek überqueren wir die Grenze zwischen Alberta und British Columbia. Hier beginnt der bekannte Alaska-Highway, den wir bis zum Kluane Nationalpark nicht mehr verlassen werden.

Entlang der Route stoppen wir immer wieder um die schöne Landschaft zu geniessen, oder auch in der Ortschaft Watson Lake, wo wir den etwas skurrilen Sign Post Forest, ein Wald aus alten Ortstafeln und Autoschildern aus aller Welt, besuchen. Etwas später kommen wir zur Freude Marions auch am Yukon Fluss vorbei. Nach fünf Tagen Fahrt erreichen wir schliesslich unser Ziel: das Dörfchen Haines Junction beim Kluane Nationalpark.

Unsere Highlights

Roadtrip

Alaska Highway

Unberührte Landschaften

Herbstfarben

Yukon-Fluss

Sign Post Forest

Tierwelt am Alaska-Highway

Immer wieder sehen wir Tiere am Strassenrand, bzw. auf der Strasse im Falle einer Bisonherde, die uns kurzzeitig zum Stoppen zwingt. Aber auch Kojoten und mehrere Schwarzbären mit Jungen können wir zu unserer Freude von nächster Nähe aus beobachten.

Unsere Highlights

Tierbeobachtungen

Schwarzbären mit Jungen

Kojoten

Bisonherde

Kluane Nationalpark

Ausgangspunkt für Besuche im Kluane Nationalpark ist das kleine Dörfchen Haines Junction. Je eine Handvoll Hotels und Restaurants, ein Café, eine Tankstelle, ein sehr informatives Besucherzentrum und ein kleiner, von einer Schweizer Familie geführter Dorfladen gibt es hier. Wir geniessen die Ruhe und Abgeschiedenheit zuerst in einem schönen Motel, dann in einer tollen Maisonette-Ferienwohnung.

Der Nationalpark ist flächenmässig etwa halb so gross wie die Schweiz. Über 80% des Nationalparks sind von Gletschern und Eisfeldern bedeckt, dem grössten nichtpolaren Eisfeld der Welt. 17 der 20 höchsten Berge Kanadas befinden sich im Nationalpark, inklusive dem 5959 Meter hohen Mount Logan. Der Park ist vom Boden aus nur von der Ostseite her zugänglich. Auf dem Alaska Highway und der Haines Road fahren wir mehrmals der Parkgrenze entlang, sei es, um an den Start einer Wanderung oder an einen der zahlreichen Seen zu gelangen.

Im Besucherzentrum des Parks empfiehlt man uns einen Ausflug nach Haines, einem kleinen Fischerdorf in Alaska, wo sich derzeit die Grizzlybären am Chilkoot-Fluss beim Lachsfischen üben. Das muss man uns natürlich nicht zweimal sagen und wir nehmen einen kurzen Abstecher nach Haines in Alaska in unser Programm auf. 

Unsere Highlights

Wunderschöne Landschaften

Unberührte Natur

Goldener Herbst

p

Besucherzentrum

Parkside Inn

Kluane Green Sprout

Kluane aus der Luft

Nur ein Bruchteil des Parks ist vom Boden aus zugänglich. Will man die Bergwelt des Kluane Nationalparks wirklich erleben, führt kein Weg an einem kurzen Rundflug vorbei. So sitzen wir eines Morgens noch vor Sonnenaufgang zusammen mit unserem Piloten und zwei Touristinnen in einem Helio Courier H295, einem kleinen Propellerflugzeug, dessen Baujahr wir lieber nicht wissen möchten.

Wir heben ab und von Beginn weg ist das Panorama im Lichte der ersten Sonnenstrahlen atemberaubend. Erst fliegen wir über den Kluane-See, dann über den beindruckenden Kaskawulsh-Gletscher und entdecken dahinter das grosse Eisfeld umgeben von der St. Elias-Bergkette, wovon sich einzig der Mount Logan noch in den Wolken versteckt. Das kleine Flugzeug wird derweil gefühlt von jedem kleinen Windstoss in Turbulenzen versetzt und entsprechend schwankt unser Gemütszustand zwischen voller Glückseligkeit und akuter Todesangst. So sind wir dann auch froh und traurig zugleich, als wir nach etwas mehr als einer Stunde wieder festen Boden unter den Füssen haben.

Unsere Highlights

Flug im Propellerflugzeug

Flug über das Eisfeld

Sonnenaufgang

Kaskawulsh-Gletscher

Den Flug überlebt haben

Kluane zu Fuss

Weit weg vom Rummel der bekannten Parks in Alberta oder British Columbia finden sich im Kluane Nationalpark Mitte September nur wenig Besucherinnen und Besucher. Als wir uns im Besucherzentrum über die Wanderungen informieren lassen, stellt uns der anwesende Ranger als erstes die Frage, inwiefern für uns längere Mehrtageswanderungen und Wanderungen auf nicht-markierten Routen in Frage kämen. Schnell verstehen wir, dass Wanderungen hier abenteuerlicher werden können als anderswo. Wir entscheiden uns für markierte Halb- oder Ganztageswanderungen, auch davon gibt es im Park rund ein Dutzend.

Im Norden des Parks gefällt uns insbesondere die Wanderung am Sheep Creek, die mit schönsten Aussichten auf die umliegenden Täler und Berge sowie das Ende des Kaskawulsh-Gletschers überzeugt. Wer mit dem Zelt unterwegs ist und eine Mehrtageswanderung unternehmen möchte, sollte die Route zum Observation Mountain, von wo aus man eine perfekte Aussicht auf den beeindruckenden Kaskawulsh-Gletscher erhält, oder den Cottonwood-Trail ins Auge fassen.

Im südlichen Teil unternehmen wir auch gerne mal einfachere und gemütliche Spaziergänge. Beispielsweise denjenigen zum St. Elias-See, der dank den schönen Herbstfarben zum Hochgenuss wird. Marion ist entzückt, als wir durch den wunderbar goldfarbenen Espenwald schlendern und für Philip avanciert das Bild vom perfekt spiegelnden St.Elias-See zum Lieblingsfoto der vier Monate Nordamerika. Ausserdem begeben wir uns zum Rock-Glacier Aussichtspunkt, der sich auf einer Gletschermoräne befindet und einen schönen Blick auf den Dezadeash-See bietet. Für die anspruchsvolle Tour zum King’s Throne-Gipfel sind die Bedingungen nicht optimal, weswegen wir nur einen Teil der Wanderung unternehmen.

Unsere Highlights

Sheep Creek

St. Elias Lake

Spiegelung auf dem See

Goldfarbene Espen

Herbstfarben

Rock Glacier Viewpoint

Unsere schönsten Wanderungen im Detail