GLACIER National PARK

Glacier National Park

Nach dem Rocky Mountain und dem Grand Teton Nationalpark ist der Glacier Nationalpark unsere dritte Station in den amerikanischen Rocky Mountains. Bereits bei unserer Kanadareise im Jahr 2018 wollten wir diesem an der Landesgrenze gelegenen Park einen Besuch abstatten. Wetterbedingt kam das damals nicht zu Stande. Nun holen wir dies nach und werden mit zwei Wochen Prachtswetter verwöhnt.

Vorbereitung für den Glacier Nationalpark

Rund 600 Kilometer fahren wir im Bundesstaat Montana nordwärts bis wir am Eingang des Nationalparks ankommen. Davor machen wir aber Halt im Walmart-Supermarkt in Helena, wo wir uns mit Nahrungsmitteln und weiteren brauchbaren Dingen eindecken. Kühlbox und Geschirr haben wir uns bereits zu Beginn der Reise zugelegt, jetzt kommen ein praktischer Gaskocher mit zwei Herdplatten und Pfannen hinzu, genauso wie Campingstühle und weitere nützliche Utensilien. Im riesigen Walmart beansprucht dieser Einkauf über drei Stunden. Kein Wunder haben wir danach Lust auf Fast-Food und beissen im Burger King genüsslich in die leckeren „Impossible-Burger“.

Glacier Nationalpark

Der Glacier Nationalpark befindet sich an der Grenze zu Kanada und ist mit über 1100 Kilometern an Wanderwegen ein wahres Paradies für Outdoorliebhaber. Die Berglandschaft mit vielen bezaubernden Seen und einer artenreichen Flora und Fauna ist traumhaft. Der Osten und Westen des Parks werden durch die Going-to-the-Sun-Road verbunden, die in diesem Jahr wegen des vielen Schnees erst Mitte Juli vollständig geöffnet werden konnte. Stärker als anderswo in den USA lassen sich im Glacier Nationalpark die Folgen des Klimawandels beobachten. Die Anzahl Waldbrände nimmt zu und die Gletscher gehen zurück. Bei seiner Gründung 1910 verzeichnete der Park über 100 Gletscher, aktuell sind es gerade noch 26. Und auch die verbliebenen Gletscher verlieren stark an Fläche: 40% betrug der Rückgang zwischen 1966 und 2015 im Durchschnitt.

Wir schätzen uns glücklich, können wir unsere zwei Wochen in den Unterkünften direkt im Park verbringen. Selbstverständlich ist das keineswegs: über Monate beobachteten wir täglich das Reservationssystem der Unterkünfte und sicherten uns Schritt für Schritt durch Stornierungen freigewordene Übernachtungen. In einfachen Holzhütten oder altehrwürdigen Motor Inns können wir so das besondere Nationalpark-Erlebnis in der Natur auskosten.

Zur Erholung von strengen Wanderungen gesellen wir uns ab und an in die Lobby des Many Glacier Hotels, einem rustikalen, dem Schweizer Stil nachempfundenen Chalethotel. Wobei das hier bedeutet, dass dem Schild der «Interlaken Lounge» die Kantonswappen für Uri und St. Gallen aufgemalt sind und die Mitarbeitenden bayrische Tracht tragen.

Die Website des Parks bietet weitere Informationen über die Geschichte, die Organisation, Wanderungen und Aktivitäten des Parks.

Unsere Highlights

Nationalpark-Feeling

Wanderungen

Going-to-the-Sun Road

Apgar Village & See

Lake McDonald Lodge

Gebiet Many Glacier

Picknickplätze

Going-to-the-Sun Road

Der Westen und Osten des Parks werden durch die 80 Kilometer lange, spektakuläre Going-to-the-Sun Road verbunden. Die Strasse erreicht am Logan-Pass auf etwas über 2000 Metern über Meer ihren höchsten Punkt. Das Befahren dieser Passstrasse ist ein wahrer Genuss. Im unteren Teil führt die Strasse durch dichten Wald und entlang schöner Seen. In der Nähe des Logan-Passes schlängelt man sich entlang von steilen Felsen in der kurvenreichen und engen Strasse an den entgegenkommenden Autos vorbei. An der 30 Meter langen Weeping Wall stürzen mehrere Wasserfälle an der senkrechten Felswand direkt auf die Strasse herunter. Als wir bei strömendem Regen ankommen verwandelt sich dieser Teil der Strasse in eine natürliche Auto-Waschstrasse, was unseren Chevrolet in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Unsere Highlights

Fahrt auf der Passstrasse

Aussicht entlang der Strasse

Weeping Wall

Logan-Pass

Zalhreiche Wasserfälle

Wanderungen im Gebiet Many Glacier

Abgesehen von unserem Anreisetag geniessen wir rund zwei Wochen fast ausschliesslich sonniges Wetter. Entsprechend häufig sind wir auf den Wanderwegen anzutreffen. Dennoch müssen wir unsere Pläne immer wieder leicht anpassen, da gewisse Wege insbesondere zu Beginn unseres Aufenthalts noch schneebedeckt sind oder aufgrund von hoher Bärenaktivität temporär geschlossen werden.

Unser Aufenthalt startet in der Many Glacier Region im Nordosten des Parks. Hier beginnen wir mit einer der Top-Wanderungen des Parks, derjenigen zum Iceberg Lake. Der See hat seinen Namen nicht von ungefähr: auch im Sommer schwimmen auf der Wasseroberfläche des Sees kleinere und grössere Eisblöcke. Die nächste Wanderung führt uns zum Cracker Lake, mit über 20 Kilometern eine der eher längeren Sorte. Schliesslich begehen wir auch den Weg zum Grinnell Glacier. Es ist die wohl bekannteste Wanderung des Parks, wurde sie doch 1997 vom damaligen Vizepräsidenten der USA und späteren Präsidentschaftskandidaten Al Gore medienwirksam begangen, um anhand des Gletscherschwundes auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Bei unserem Besuch sind die letzten zwei Kilometer des Weges zwar wegen Lawinengefahr gesperrt, die traumhaften Ausblicke auf den unteren Grinnell Glacier Lake sind die Anstrengungen aber allemal wert.

Unsere Highlights

Iceberg Lake

Grinnell Lake

Grinnell Glacier Trail

Wanderungen entlang der Going-to-the-Sun Road

Den zweiten Teil unserer Wanderungen nehmen wir entlang der Going-to-the-Sun Road vor. Früh aufstehen ist hier oftmals angesagt, um sich rechtzeitig noch einen der begrenzten Parkplätze am Ausgangspunkt der Wanderung zu sichern.

Ein Highlight ist der kurze, teilweise noch schneebedeckte Aufstieg zum Hidden Lake Overlook. Diese äusserst beliebte, kurze Wanderung mit Start am Logan-Pass bietet hervorragende Weitblicke über die umliegende Berglandschaft. Ganz zum See runter dürfen wir aber nicht, da einige Bären dieses Gebiet gerade als ihre favorisierte Futterquelle auserkoren haben.

Wir steigen zum Apgar Fire Lookout hoch, einem ehemaligen Aussichtsturm zur Entdeckung von Waldbränden. Hier ergeben sich schöne Blicke über den Lake McDonald. Als Highlight basteln wir uns zum Schluss noch einen Weg aus Teilstücken mehrerer Wanderungen zusammen. Das Granite Park Chalet, den Swiftcurrent Pass, einen Teil des Highline Trails und den Grinnell Glacier Overlook packen wir in eine anstrengende, über 8-stündige Tour.

Unsere Highlights

Swiftcurrent Pass

Grinnell Glacier Overlook

Hidden Lake Trail

Hidden Lake Overlook

Apgar Fire Lookout

Tierwelt

Wie schon in den Nationalparks Rocky Mountain und Grand Teton sehen wir auch hier immer wieder verschiedenste Tierarten. Eichhörnchen, Streifenhörnchen und Murmeltiere bekommt man auf so gut wie jeder Wanderung zu Gesicht. Mehrmals sehen wir auch aus nächster Nähe Maultierhirsche mit Jungen. Nebst einem Dickhornschaf und einem Elch zeigt sich uns auch verschiedentlich das Wappentier des Parks, die Schneeziege. Obwohl wir abends mehrfach Erkundungen mit dem Auto unternehmen, bleibt uns die Sichtung eines Grizzlybären zu unserer Enttäuschung leider verwehrt.

Unsere schönsten Wanderungen im Detail