SAJAMA NATIONAL PARK

Sajama Nationalpark
Unser Aufenthalt im Sajama Nationalpark im Westen des Landes ist unser letztes Abenteuer in Bolivien. Nicht an der touristischen Hauptroute gelegen und daher nur spärlich besucht, ist der Park mit seiner vulkanischen Landschaft ein wahrer Naturschatz und Ort der Stille. Mit dem Sajama-Vulkan (6542m) findet sich hier der höchste Berg Boliviens.

Auf dem Weg zum Nationalpark

Frühmorgens machen wir uns auf den Weg zum Nationalpark. Die malerische und abenteuerliche Route führt uns von La Paz aus während rund fünf Stunden durch schöne Landschaften. Am Strassenrand stehen immer wieder Türme aus Stein. Wir erfahren, dass es sich dabei um «Chullpas» handelt, Gräber aus der Prä-Inka Zeit. Um den Mittag kommen wir im kleinen Dörfchen Curahuara de Carangas an, wo die Dorfbewohner in festlicher Kleidung gerade einen Umzug durchführen. Unter den Augen von rund einem Dutzend Zuschauern wird musiziert und getanzt.

Weiter geht die Fahrt vorbei an einem Feld von Vulkangesteinsformationen, von wo wir in der Ferne den imposanten und einsam wirkenden Sajama-Vulkan erblicken. Schliesslich fahren wir entlang der südlichen Seite des Vulkans zum Parkeingang. Die asphaltierte Strasse weicht hier einer Sandstrasse und von da an dauert es nicht mehr lange, bis wir im kleinen Dörfchen, das ebenfalls den Namen Sajama trägt, ankommen.

Unsere Highlights

Erster Blick auf den Sajama

Festumzug im Dorf

Traditioneller Tanz

Sajama Nationalpark

Der Sajama Nationalpark ist das älteste Naturschutzgebiet Boliviens. Die Gebirgslandschaft des rund 1000km² grossen Parks ist durch die umliegenden Vulkane geprägt. Der ruhende Vulkan Sajama, mit 6542m der höchste Berg Boliviens, ist genauso wie der Acotango (6052m) oder die Zwillingsvulkane Pomerape (6282m) und Parinacota (6342m) vor allem ein beliebtes Ziel für Bergsteigerinnen und Bergsteiger. Geysire, heisse Thermalquellen sowie eine artenreiche Flora und Fauna sind weitere Attraktionen des Parks.

Ausgangspunkt für Parkerkundungen ist das kleine und einfache Dörfchen Sajama. Hier finden sich nur eine Handvoll rustikaler Hotels, denn der Park liegt nicht auf der touristischen Hauptachse. Umso mehr kann man hier in der Abgeschiedenheit die Natur geniessen, begleitet von der Freundlichkeit der indigenen Aymara-Bevölkerung. Auf Komfort muss man hingegen nicht hoffen. Vor der Kälte schützen die Wände unseres Hotels kaum und fliessendes Wasser gibt es aufgrund einer Panne auch an zwei von vier Tagen keines.

Einen guten Überblick über das Gebiet erhalten wir auf dem Mirador Monteciel. Schnurgerade führt der Weg vom Dorfausgang hinauf auf diesen 4500m hohen Hügel mit bester Aussicht auf die gletscherbepackte Vulkankuppel des Sajama, das karge Hochland, welches das Dorf Sajama umgibt sowie die Vulkane Pomerape und Parinacota.

Unsere Highlights

Abgeschiedenheit & Stille

Sajama

Pomerape & Parinacota

Vulkan-Panorama

Vicuñas, Lamas & Alpacas

Mirador Monteciel

Sonnenuntergang

Laguna de Altura

Im Park unternehmen wir zwei Wanderungen. Da der Weg teilweise nur schwierig ersichtlich ist, begleitet uns beide Male eine junge und eher schüchterne Wanderführerin. Obwohl erst 19 Jahre alt, ist sie aber alles andere als eine unerfahrene Berggängerin. Seit dem 13. Geburtstag sei sie bereits als Guide tätig, erzählt sie uns. Mit 16 war sie zum ersten Mal oben auf dem Gipfel des 6542m hohen Sajama und zum 18. Geburtstag hat sie den Illimani (6438m), den Hausberg von La Paz, bestiegen.

Vor der Wanderung zu den Lagunen machen wir einen kurzen Stopp am Taleingang bei den Geysiren, dem Ort, wo die Vulkane atmen, wie es uns unser Guide erklärt. Die Wanderung führt uns erst durch ein schönes Tal und je weiter wir aufsteigen, desto besser wird die Aussicht auf den Sajama-Vulkan. Nach etwa eine Stunde erreichen wir, an der Grenze zwischen Bolivien und Chile gelegen, die erste und grösste der drei Lagunen. Um die zweite und dritte Lagune zu erreichen, ginge es nun ein kurzes Stück durch chilenisches Gebiet. Etwas weiter entfernt können wir aber hinter der Lagune ein Auto der chilenischen Grenzpatrouille erkennen. Das Verhältnis zwischen den beiden Staaten ist alles andere als einfach und Grenzziehungen sind gerade in diesem Gebiet, wo Chile Ende des 19. Jahrhunderts im Salpeterkrieg peruanisches und bolivianisches Territorium annektierte, umstritten. Nach reiflicher Überlegung lassen wir lieber Vorsicht walten und entscheiden uns, umzukehren.

Unsere Highlights

Geysiren

Wanderung im Tal

Aussicht auf den Sajama

Wanderung zum Basislager

Unsere zweite Wanderung führt uns zum Basislager des Sajama-Vulkans. Wir starten am Queñua Forest, dem höchstgelegen Wald der Welt. Die eher kleinen, unscheinbaren Bäume trotzen extremen Bedingungen und sind Teil der einzigartigen Vegetation der Anden. Nach knapp zwei Stunden und dem ersten Anstieg kommen wir am alten Basislager vorbei. Hier durchqueren wir am Fuss des Sajama-Vulkans die naturbelassene Ebene und entdecken eine Gruppe Vicuñas.

Weiter steigen wir ins nächste Tal zum neuen, zu dieser Jahreszeit aber unbewohnten Basislager hinüber. Nach einem äussert steilen und strengen Anstieg kommen wir am höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung auf über 5000m an und werden von einem kalten Wind empfangen. Wir müssen uns erstmal erholen, aber die Aussicht auf den Vulkan ist die Strapazen allemal wert. Eine einzigartige Landschaft, die wir hier vorfinden. Zurück geht es dem Tal entlang und wir beenden die Tour schliesslich am Eingang einer heissen Thermalquelle.

Unsere Highlights

Wanderung zum Basislager

Aussicht auf den Sajama

Naturbelassene Ebene

Vicuñas

Vulkan-Landschaft

Thermalquellen

Am Weg, der uns zu den heissen Thermalquellen führt, kommen wir an zahlreichen Lamas und Alpakas vorbei, die auf der Ebene mit dem Sajama-Vulkan im Hintergrund, grasen. Wir haben die kleine, naturbelassene Heisswasserquelle inmitten dieser Traumlandschaft ganz für uns. Kein Ort für Luxus, sondern Natur pur. Eine Kombination aus Steinmauer, Holz und Stoffplane dient uns als Umkleidekabine, wo wir uns aufgrund der tiefen Temperaturen und des kalten Windes keine Sekunde länger als nötig aufhalten. Rasch hüpfen wir ins wohltuend heisse Wasser. Besser könnte das Ende einer Wanderung nicht sein.

Unsere Highlights

Lamas & Alpacas

Heisswasserquelle

Baden

Idyllische Landschaft

Vulkanische Landschaft

Unsere schönsten Wanderungen in Bolivien im Detail